„Das kleine Buch der großen Risiken soll […] ein Geigerzähler sein, ein neutraler Kompass in einer Welt voller Gefahren, der in rauer See ebenso unbestechlich nach Norden zeigt wie im friedlichen Hafen. Welche Risiken sind real, welche nicht?“ (Seite 8)
Jakob Thomä erzählt in seinem Buch u.a. von Atombombe, Bevölkerungskollaps, Cyberrisiken, Geoengineering, Klimawandel, Künstlicher Intelligenz, Krankheiten aus dem Labor, Nanotechnologie, Quantencomputern, Antibiotika-Resistenzen, Ufos, Supervulkanen und Zombies.
Thomä startet jedes seiner 26 Kapitel mit einer knappen Information („Das Risiko in einem Satz“) und einer Frage („Muss ich mir Sorgen machen?“). Danach geht er im Detail auf das jeweilige Thema ein und vermittelt dabei viele Informationen.
Ich empfand das Buch als verständlich, lehrreich, unterhaltsam, spannend und oft relevant. Sprachlich fand ich Thomäs Ausführungen oft ein wenig zu bemüht.
Wirklich gestört hat mich, dass das Buch oft etwas vage und unreflektiert geschrieben ist. Verunsichert hat mich z.B., dass Thomä „Planetoiden“ mit „Planetenkillern“ (Seite 133) gleichsetzt, obwohl ein Planetoid schlichtweg ein Kleinplanet ist. Auch empfand ich manche Ausführungen als zu unsachlich oder zu vereinfachend, z.B. wenn Thomä schreibt, dass Antibiotika „uneingeschränkt großartig“ (Seite 148) und deren Nebenwirkungen nicht „wirklich schlecht“ (Seite 149) sind. Ich finde Antibiotika durchaus großartig, aber die Welt ist nicht schwarz/weiß, und es gibt jede Menge Grautöne – wie z.B. Anaphylaxie. Wenn mir solche Dinge in Büchern auffallen, frage ich mich immer, ob andere Informationen im Buch vertrauenswürdig sind, so dass ich verunsichert bin.
Jakob Thomä: Das kleine Buch der großen Risiken. Von Atombombe bis Zombieapokalypse. Aus dem Englischen von Jörn Pinnow. Klett-Cotta, 2024, 224 Seiten; 22 Euro.