„der Frost ist stark, er klirrt“ (Seite 17)
Ich liebe russische Autoren des 19. Jahrhunderts und lese diese am liebsten in der kalten Jahreszeit, da dies meiner Meinung nach oft besser zur Stimmung in den Büchern passt.
Die Jahreszeiten-Reihe zu Anton Čechov lese ich passend in den jeweiligen Jahreszeiten, und als vor ein paar Wochen der Winter über Deutschland hereingebrochen ist, hat dieser Winter-Band natürlich perfekt gepasst.
Čechov thematisiert hier zahlreiche Themen, die vollkommen jahreszeitenunabhängig sind, z.B. Liebe und Leidenschaft, Wehmut und Melancholie, Alkohol und Samovar, Religion und Tradition. In allen Geschichten spielen aber natürlich auch Winter-Themen wie Weihnachten, Frost, Nebel, Schnee, Schlittenfahrten und Neujahr eine gewisse oder auch eine bedeutende Rolle.
Die Geschichten sind meisterhaft erzählt und vermitteln eine heimelige Stimmung. Sie versetzen einen ins zaristische Russland und machen Lust darauf, mehr von den russischen Meistern zu lesen. Und sie machen auch Lust auf echten Winter!
Anton Čechov: Wintergeschichten. Aus dem Russischen von Peter Urban. Diogenes, 2019, 272 Seiten; 22 Euro.