„Wo es die Möglichkeit des Scheiterns nicht gibt, gibt es keinen Erfolg.“ (Seite 156)
Philip Marlowe erhält in aller Frühe einen Anruf von Clyde Umney, einem Anwalt. Umney möchte, dass Marlowe eine Frau beschattet, eine gewisse Eleanor King. Mehr Informationen erhält Marlowe nicht, doch er lässt sich auf den Deal ein.
Marlowe folgt der Frau ins Hotel El Rancho Descansado und erfährt, dass sie sich nun Betty Mayfield nennt und von einem Mann namens Larry Mitchell erpresst wird.
Marlowe sucht kurz vor ihrer Abreise aus dem Hotel das Gespräch mit ihr, wird niedergeschlagen, und als er wieder zu sich kommt, ist sie weg.
Playback war mein erstes Buch von Raymond Chandler.
Sprachlich fand ich den Roman einfach wunderbar. Ich habe keinen Vergleich zur alten Übersetzung, aber die Neuübersetzung ist einfach großartig. Hier trifft man auf fast vergessene und/oder ungewöhnliche Wörter und Phrasen, die sehr viel zur unvergleichlichen Atmosphäre im Buch beitragen, z.B. „sülzte ihr die Hucke voll“ (Seite 15) und „ein mittelblonder Pferdeschwanz ragte ihr aus der Rübe“ (Seite 24).
Ich empfand den Roman, der mir auch inhaltlich gefallen hat und der beim Lesen eine längst vergangene Welt wiederauferstehen ließ, als klug, mondän, voller Sprachwitz und teilweise bitterböse.
So ganz ist der Funke trotzdem nicht übergesprungen, aber dennoch wurde ich perfekt unterhalten und möchte gerne andere Bücher von Chandler lesen.
Raymond Chandler: Playback. Aus dem amerikanischen Englisch von Ulrich Blumenbach. Diogenes, 2023, 240 Seiten; 25 Euro.
Ich kann Ihnen Hoffnung machen. Chandler hat das Buch kurz vor seinem Tod geschrieben, schwer krank durch seine jahrzehntelange Alkoholsucht und recht vereinsamt.
Da war er längst nicht mehr auf der Höhe seiner Schaffenskraft.
Und ich muss sagen, ich finde die ersten 4 Romane und die Kurzgeschichten großartig.
Wunderbar! Dann lese ich tatsächlich noch mehr von ihm. Danke.