Kuckuckskind von Ingrid Noll

„Wahrscheinlich schleppt jeder Erinnerungen mit sich herum, die nicht zu verdrängen sind und das gesamte Leben belasten, ein Gemisch aus Scham, Zorn, Peinlichkeiten und Trauer.“ (Seite 8)

Aufgrund einer spontan ausgefallenen Chorprobe kommt Anja früher heim als gedacht und erwischt ihren Mann Gernot beim Fremdgehen.

Das ändert Anjas Leben dramatisch: Statt glücklicher Ehe, Häuschen, Garten und Kindern erwartet sie nun eine Wohnung, die sie „Rattenloch“ nennt, viel Alleinsein und eine Sudoku-Sucht.

Bei ihrer Freundin und Kollegin Birgit läuft es dagegen anscheinend gut: Sie wird schwanger, und Anja verrennt sich in die Idee, dass Gernot der Vater sein könnte.

Ich habe meinen ersten Ingrid Noll-Roman gelesen, als ich gerade neu nach Heidelberg gezogen war, und Nolls Bücher zu lesen, gibt mir immer ein heimeliges Gefühl, ich denke an meine Zeit im Rhein-Neckar-Kreis, schwelge in schönen Erinnerungen. Diese Bücher sind somit echte Wohlfühlbücher für mich, und gerade in stressigen Zeiten helfen mir Nolls Bücher beim Entspannen und Runterkommen.

So war das auch hier, und da ich Weinheim sehr liebe und der Weinheimer Marktplatz einer meiner liebsten Orte der Welt ist, habe ich diese Szenen im Buch besonders genossen.

Die Stimmung im Buch ist wunderbar, hat mich in meine alte Heimat mitgenommen. Die Lektüre hat von Anfang bis Ende Spaß gemacht.

Perfekt für Herbstabende mit Tee, Schokolade und viel Gemütlichkeit.

Ingrid Noll: Kuckuckskind. Diogenes, 2009, 352 Seiten; vergriffen (antiquarisch verfügbar).

Dazu hab ich auch was zu sagen!