„Und jedes Mal, wenn der Suchende glaubt, sein Ziel erreicht zu haben, muss er erkennen, dass er noch immer sehr weit davon entfernt ist.“
Makana stammt ursprünglich aus dem Sudan, musste jedoch vor den Islamisten aus seiner Heimat flüchten. Nun lebt er in Kairo, in einem Hausboot auf dem Nil, und finanziert sein Leben mehr schlecht als recht als Detektiv.
Eines Tages bekommt er ein Angebot, das er gern ablehnen möchte, jedoch nicht ablehnen kann: Der reiche Saad Hanafi vermisst einen seiner Fußballspieler, Makana soll ihn finden.
Die dunklen Straßen von Kairo ist ein sehr stimmungsvoller und atmosphärischer Kriminalroman, der den Leser ins Kairo der 1980er und 1990er Jahre versetzt. Die Beschreibungen des Suq, des Hausboots, der Straßen und Gassen, der ärmlichen und der luxuriösen Häuser ist dem Autor hervorragend gelungen, so dass sich das Buch sehr lebendig liest. Dabei ist es flüssig geschrieben und von Anfang bis Ende spannend.
Auch die Protagonisten wurden überzeugend herausgearbeitet und sind komplex. Die Handlung empfand ich oft als zu vorhersehbar, die Auflösung kam nicht völlig überraschend. Nichtsdestotrotz ist Die dunklen Straßen von Kairo ein spannender und stimmungsvoller Roman.
Parker Bilal: Die dunklen Straßen von Kairo. Kriminalroman. Aus dem Englischen von Karolina Fell. Rowohlt, 2012, 444 Seiten; 12 Euro.
Dieser Post ist Teil des Ägypten-Monatsthemas im Mai 2022.