„Was bleibt uns anderes übrig, als weiter zu kämpfen?“
Der Leser begleitet Joe Sacco auf seiner Reise durch die besetzten Gebiete und erfährt so vom Alltag der Palästinenser, die unter der Besatzung leben, entrechtet, macht- und hilflos im eigenen Land sind, deren Leben von Gewalt und Ungerechtigkeit geprägt ist. Sacco erzählt von zerstörten Häusern und abgesägten Olivenbäumen, von Vertreibung und Rechtlosigkeit, von Inhaftierung und Folter sowie vom täglichen Kampf ums Überleben.
Palästina ist ein düsterer und unheilvoller Comic, was perfekt zur Lage der Palästinenser passt, die keine Zukunft haben und deren Alltag von Elend und Verzweiflung geprägt ist. Saccos Comic bietet dabei diejenige Perspektive, die selten eingenommen wird: Er beschreibt die Lage der palästinensischen Bevölkerung mit all den unschönen Details, die man sonst selten zu lesen bekommt.
Palästina stellt für diejenigen, die sich noch nicht näher mit dem Nahostkonflikt beschäftigt haben, eine gute Einführung ins Thema dar. Für diejenigen, die sich bereits intensiver mit dem Thema auseinander gesetzt haben, bietet der Comic eine gute Wiederholung, wobei man auch noch auf Neues stößt.
Joe Sacco: Palästina. Edition Moderne, 2009, 287 Seiten; 25 Euro.
Dieser Post gehört zum Thema Palästina und Israel im Juni 2017.