„Er sieht ganz genau hin. Routine. Das macht er im Kunstunterricht bei den Bildbetrachtungen auch immer: Jedes Detail zählt!“ (Seite 18)
Justus Hauer ist Kunstlehrer, hat gerade seinen 50. Geburtstag gefeiert und fährt zusammen mit seinem Labrador George II. zu seinem Elternhaus, einem 216 Jahre alten Forsthaus, das sich seither in Familienbesitz befindet.
Justus’ Vater ist verstorben, seine Mutter, die noch im Forsthaus lebt, ist dement, und Justus hat bereits ein Heim für sie ausgesucht, doch seine Mutter weiß noch nichts davon.
Eigentlich will Justus entspannt seine Sommerferien im beschaulichen Lahntal und Zeit mit der Mutter und im Wald verbringen, doch da wird auf Justus’ Waldgrundstück ein Mann erschossen. Dieser hat einen kleinen grünen Zweig im Mund und einen „Trichinenfrei“-Stempel auf der Haut.
Kurz darauf gibt es dann den zweiten Toten.
Ich empfand Waldesdunkel beim Einstieg als atmosphärisch, humorvoll und wirklich urig, was mir gut gefallen hat.
Nach dem vielversprechenden Romanbeginn flachte der Spannungsbogen dann etwas ab, doch spätestens mit dem zweiten Mord hatte Christoph Stoll meine volle Aufmerksamkeit.
Die Handlungsorte wurden sehr lebendig und detailreich geschildert, so dass ich den Wald, das Forsthaus und die Umgebung gut vor Augen hatte. Die Personen empfand ich als eher etwas zu oberflächlich beschrieben, zumindest konnte ich mir keine Personen richtig gut vorstellen, sie blieben mir eher fremd.
Nichtsdestotrotz hatte ich mit dem Buch schöne Lesestunden, und ich bin gespannt auf den zweiten Band.
Christoph Stoll: Waldesdunkel (Forsthauskrimis 1). Kriminalroman. Piper Verlag, 2024, 288 Seiten; 14 Euro.