„Wer mit dem Feuer spielt, kommt darin um.“ (Seite 244)
Cora hat durch den Tod ihres Mannes ordentlich geerbt und lebt zusammen mit ihrer Freundin Maja in einem Stadthaus in Florenz. Nach dem (fraglichen) Unfalltod eines Engländers steht dessen Landhaus zum Verlauf, und Cora ist sofort Feuer und Flamme.
Doch dann müssen Cora und Maja spontan nach Deutschland zu Coras Oma reisen, und schließlich lässt Cora ihre Freundin bei der Oma zurück, während sie selbst mit einem jungen Typ in die Toskana verschwindet.
Maja gerät schließlich mächtig in Schwierigkeiten, trifft auf Zuhälter, auf Prostituierte und auf wertvolle Kunstwerke.
Ich liebe die Toskana und fand den Einstieg ins Buch mit den Bildern, die Ingrid Noll heraufbeschworen hat, stimmungsvoll und unterhaltsam.
Der Plot in Deutschland, der den Großteil des Romans einnimmt, hat mir im Vergleich weniger gefallen, und ich konnte mich kaum in die Geschichte eindenken und einfühlen. Nicht gerade hilfreich war dabei auch, dass die Figuren allesamt unsympathisch sind, allen voran die selbstsüchtige Cora und die ihrer Freundin nahezu hörige Maja.
Trotzdem war das Buch recht unterhaltsam und eignet sich gut für entspannte Abende auf dem Sofa. Nolls Geschichten, die in Weinheim und Umgebung angesiedelt sind, gefallen mir trotzdem besser, wahrscheinlich weil ich so lange in der Gegend gelebt habe und viele Erinnerungen mit der Region verbinde.
Ingrid Noll: Selige Witwen. Diogenes Verlag, 2002, 272 Seiten; 12 Euro.
Ein Gedanke zu „Selige Witwen von Ingrid Noll“