„C’est ça, la vie“
Murielle Rousseau erzählt in Savoir-vivre alles Wissenswerte über das Leben in Frankreich. Zwischen „Académie française“ und „Zut“ findet der Leser Informationen zur Kunst des Lebens, zu Sprache, Essen, Getränken, Landschaften, Literatur, Kunst, Geschichte, Politik, Wirtschaft, Mentalität, Humor, Lebensfreude, Traditionen und verschiedenen Persönlichkeiten.
Rousseau berichtet mit einem Augenzwinkern von ihrem Heimatland, bedient dabei durchaus Klischees, räumt aber auch mit Vorurteilen auf. Das Resultat ist ein unterhaltsames Buch, das dem Leser Frankreich nahebringt und die Franzosen entmystifiziert.
Ich kenne und liebe Frankreich, und nach der Lektüre wollte ich mich direkt wieder auf den Weg in dieses schöne Land machen. Mich hat das Buch noch neugieriger auf Frankreich und die Franzosen gemacht, und es zeigt, wie vielfältig das Land ist, dass es viel zu entdecken gibt, und dass so manches Stereotyp durchaus der Realität entspricht, während andere Aspekte reine Fiktion sind.
Rousseau bietet im Buch zahlreiche Fakten, lässt aber auch immer wieder persönliche Anekdoten einfließen, so dass das Buch sehr abwechslungsreich ist.
Gefallen hat mir zudem, dass die Autorin auch negative Aspekte wie Terror, Arbeitslosigkeit und soziale Probleme anspricht, obwohl der Fokus klar auf der französischen Lebensfreude liegt. Auch haptisch und optisch ist das Buch ein Genuss: auf hochwertigem Papier gedruckt und mit schönen Zeichnungen versehen.
Personen, die kein oder kaum Französisch sprechen, könnten ob der vielen französischen Phrasen, die nicht übersetzt werden, beim Lesen allerdings etwas frustriert werden.
Murielle Rousseau: Savoir-vivre. Leben wie eine Französin. Illustriert von Isabel Pin. Insel Verlag, 2017, 211 Seiten; 14 Euro.