„Die Nase in die Angelegenheiten anderer stecken.“
Sommer in der Toskana: Im kleinen Küstenstädtchen Pineta ist die Welt noch in Ordnung. Hier treffen sich tagtäglich vier alte Herren in der BarLume und vertreiben sich die Zeit mit Gesprächen, Kartenspielen und Espresso. Doch als ganz in der Nähe des Cafés die Leiche eines Mädchens in einem Müllcontainer gefunden wird, gerät die Idylle aus den Fugen und die Suche nach dem Täter beginnt.
Ich habe Im Schatten der Pineta vor ein paar Jahren in der Toskana gelesen und finde, dass das Buch eine herrliche und authentische Toskana-Atmosphäre verbreitet. Hier erfährt der Leser zwischen den Zeilen einiges über das toskanische Leben und Lebensgefühl, über Traditionen, Gewohnheiten und Eigenheiten der Region. Gefallen hat mir auch die bissige Sprache, in der mit viel Witz und nicht ohne Anspruch erzählt wird.
Die Auflösung des Falles war für mich sehr überraschend, jedoch sehr gut und überzeugend konstruiert. Gewünscht hätte ich mir eine detailliertere Beschreibung der urigen Protagonisten, was aufgrund der Kürze des Buches etwas vernachlässigt wurde.
Wer einen blutrünstigen Krimi sucht, ist hier falsch. Wer ein stimmungsvolles Buch lesen möchte, das Spaß macht und unterhaltsam ist, sollte zugreifen.
Marco Malvaldi: Im Schatten der Pineta. Aus dem Italienischen von Monika Köpfer. Piper, 2011, 192 Seiten; 9 Euro.
Dieser Post ist Teil des Italien-Themas im September 2017.