Ich klettere zwar selbst nicht, aber ich interessiere mich schon seit Ewigkeiten für Alpinismus, bin fasziniert vom Himalaya und von den Pionieren des Bergsteigens, habe viel über Bergsteigergrößen wie Reinhold Messner und Hans Kammerlander gelesen und möchte heute all jenen ein paar Lesetipps bieten, die andere (oder sich selbst) mit Büchern über Berge beglücken möchten.
Gebrauchsanweisung für die Alpen von Bene Benedikt
Bene Benedikt ist Chefredakteur der Zeitschrift ‚ALPIN‘ und erzählt in seiner Gebrauchsanweisung für die Alpen von Bergführern und Hüttenwirten, Bergsteigern und Touristen, Seilbahnen und Alpenpässen, Käsereien und Brauereien, Abstürzen und Unfällen, Gletscherrückgang und Naturerbe, Äpfeln und Wein, Kunst und Kultur, Schnee und Skifahren, Reinhold Messner und Hans Kammerlander.
m4 von Stefan Dech, Nils Sparwasser und Reinhold Messner
Am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) wurden aus Satellitendaten Geländemodelle von Bergmassiven berechnet. Die daraus entstandenen Bilder weisen eine bislang unerreichte Präzision auf und zeigen die 13 im Buch abgebildeten Berge (Kailash, Mont Blanc, Matterhorn, Ushba, Denali, Aconcagua, Nanda Devi, Mount Everest, K2, Dhaulagiri, Nanga Parbat, Annapurna und Masherbrum) in überwältigender Genauigkeit und Schärfe. Reinhold Messner erzählt dazu die Geschichte der Berge, von ihren Erstbesteigungen und von ihren wichtigsten Begehungen. Auch weitere namhafte Bergsteiger kommen zu Wort und erzählen ihre persönlichen Geschichten am jeweiligen Berg.
Der einsame Sieg von Peter Habeler
Am 8.5.1978 gelang Peter Habeler und Reinhold Messner das schier Unmögliche: Sie erreichten den Gipfel des Mt. Everest ohne Einsatz von Sauerstoffgeräten. In Der einsame Sieg berichtet Peter Habeler von der Expedition und vom Gipfelsturm mit Reinhold Messner, vom Mt. Everest und seiner Besteigungsgeschichte, von anderen Expeditionen mit Reinhold Messner, von seiner Begeisterung fürs Bergsteigen und von den Schwierigkeiten in der Todeszone.
Alpenwelten von Stefan Hefele und Eugen E. Hüsler
Der Bildband Alpenwelten erzählt von der Geschichte der Alpen, von der Besiedlung und Besteigung, von Tourismus und Natur. Dabei ist das Buch gegliedert in verschiedene Teile der Alpen: Südwestalpen, Schweiz, Bayerische Alpen, Tirol und Vorarlberg, Ostalpen, Dolomiten und Südalpen. Auf den letzten Seiten findet man zudem eine Übersichtskarte mit Informationen zu Städten, Bergen etc.
Am seidenen Faden von Hans Kammerlander
Hans Kammerlander beschreibt in Am seidenen Faden seinen langen Weg zum Gipfel des K2. Zwischen den Berichten über seine Besteigungsversuche des zweithöchsten Berges der Welt erzählt er von anderen Abenteuern auf den 8000ern sowie von Expeditionen in den Alpen und zum Cerro Torre.
Seven Second Summits von Hans Kammerlander
Mit dem erfolgreichen Besteigen des K2 hat Hans Kammerlander sein großes Ziel erreicht und fragt sich bereits beim Abstieg, wo eine neue Herausforderung auf ihn warten könnte. Die Seven Summits, die höchsten Gipfel aller sieben Kontinente, locken ihn nicht, diese sind bereits Katalogware, wurden vielfach bestiegen, bieten in seinen Augen keinen Reiz mehr. Doch die Seven Second Summits, die zweithöchsten Berge, sind noch neues Terrain und eine große Herausforderung, denn diese Gipfel sind umständlicher zu erreichen und schwieriger zu besteigen als die Seven Summits.
Den „Berg der Berge“, den K2 (Asien, 8611 m), hat Hans Kammerlander bereits bewältigt, nun macht er sich auf den Weg zu den anderen Seven Second Summits: Ojos del Salado (Südamerika, 6893 m), Mount Kenia (Afrika, 5199 m), Mount Logan (Nordamerika, 5959 m), Dychtau (Europa, 5204 m), Puncak Trikora (Australien-Ozeanien, 4750 m) und Mount Tyree (Antarktis, 4852 m).
In eisige Höhen von Jon Krakauer
Jon Krakauer wurde 1996 von der Zeitschrift „Outside“ nach Nepal geschickt, um über die Kommerzialisierung des Bergsteigens am Mount Everest zu schreiben. Er schließt sich einer geführten Tour an und steht schließlich selbst auf dem Gipfel. Doch dann geschieht eine Katastrophe: Aufgrund eines Schneesturms sterben mehrere Mitglieder verschiedener Expeditionen.
Nanga Parbat von Ralf-Peter Märtin
Der Nanga Parbat – der „nackte Berg“, der „König der Berge“, der „Schicksalsberg der Deutschen“ – ist mit 8125 Metern Höhe der neunthöchste Berg der Erde und liegt im Westhimalaya, im pakistanischen Teil der Region Kashmir. „Aus den Büchern und Aufzeichnungen der Toten, aus Interviews mit den lebenden Akteuren“ hat der Autor Ralf-Peter Märtin „Biographien, Motive und Expeditionen rekonstruiert“. So berichtet er beispielsweise vom Erstbesteigungsversuch Albert F. Mummerys Ende des 19. Jahrhunderts, von den Expeditionen der Deutschen in den 1930er Jahren, von der Erstbesteigung des Nanga Parbat durch Hermann Buhl sowie von der Erstbesteigung der schwierigen Rupal-Wand durch die Brüder Günther und Reinhold Messner, wobei Günther beim Abstieg ums Leben kam.
Annapurna von Reinhold Messner
Reinhold Messner erzählt die Geschichte des zehnthöchsten Berges der Erde, berichtet ausführlich von der Erstbesteigung durch Maurice Herzog im Jahre 1950 und setzt sich kritisch mit den Ereignissen von 1950 auseinander, schildert die Besteigung der Annapurna-Südwand (1970), die Überschreitung (1984) sowie die Besteigung der Nordwestwand durch ihn selbst und Hans Kammerlander im Jahre 1985.
Diamir. König der Berge von Reinhold Messner
Der Bildband Diamir. König der Berge beinhaltet die Erkundungsgeschichte des Nanga Parbat und veranschaulicht die einzelnen Expeditionen anhand von Zitaten, Fotografien, Tagebucheinträgen etc. Erwähnt werden unter anderem der erste Versuch einer Nanga Parbat-Besteigung durch Albert Frederick Mummery (1895), die Himalaya-Expeditionen unter Leitung von Willy Merkl (1932 und 1934), die Erstbesteigung über die Rakhiot-Seite durch Hermann Buhl (1953), die Besteigung der Rupal-Wand durch Günther und Reinhold Messner und der Tod Günthers beim Abstieg (1970) sowie die erste Alleinbesteigung durch Reinhold Messner (1978). Zudem werden viele Informationen aus Reinhold Messners Leben und zu seinen Projekten (Günther Mountain School, Messner Mountain Foundation, Messner Mountain Museum) geboten.
Mein Leben am Limit von Reinhold Messner
Mein Leben am Limit beinhaltet Gespräche mit dem Spiegel-Reporter Thomas Hüetlin und befasst sich unter anderem mit Reinhold Messners Kindheit und Jugend, seinen frühen Bergsteiger-Erfahrungen, dem Tod seines Bruders auf dem Nanga Parbat, Politik, Heimat. Familie, Bergen und Expeditionen in Sand- und Eiswüsten.
Über Leben von Reinhold Messner
Anlässlich seines 70. Geburtstags resümiert Reinhold Messner über sein Leben: über seine Kindheit im Villnößtal, seine ersten Erfahrungen in der Natur, in Gruppen und beim Klettern, über den Tod seines Bruders Günther, über Expeditionen zu den höchsten Bergen und in die entlegensten Regionen der Erde, über das Ende seiner Bergsteigerkarriere und dem Suchen nach neuen Aufgaben durch das Messner Mountain Museum, die Messner Mountain Foundation und seine Familie. Eingebunden in die eigene Biografie und eigene Erfolge erzählt der Autor zudem von der Geschichte des Alpinismus, erwähnt viele seiner Partner und spricht von anderen großen Bergsteigern.
Dark Mountains von Bernd Ritschel
Lange Zeit lag Bernd Ritschels Fokus darauf, diejenigen Fotos von Bergen zu schießen, die „so viele Menschen glücklich machen. Bilder, die Herzen öffnen. Sonnenaufgänge, Sonnenuntergänge, großartige Landschaften in wunderschönem Licht.“. Doch beim Anhören von Pink Floyds „The Dark Side of the Moon“ wurde die Idee zu einer neuen Art der Fotografie geboren: die dunkle Seite der Berge auf Bildern festzuhalten, die „starke Schönheit entdecken, die in der Bedrohung liegt“. Im Buch abgebildet sind Fotografien der Alpen, der Anden, des Himalaya, aber auch kleinere bzw. ungewöhnlichere Gebirge wie das Erzgebirge, der Harz oder Gebirge auf Madeira, Island oder den Lofoten werden präsentiert. [Hier geht’s zu meiner ausführlichen Rezension.]
Die Geologie der Alpen aus der Luft von Kurt Stüwe und Ruedi Homberger
Nach einer Einführung mit einem Einblick in die Plattentektonik und in die verschiedenen Elemente der Gebirgsbildung (Falten, Störungen und Scherzonen, Decken, Flüsse, Gletscher, Massenbewegungen) folgt ein Kapitel über tektonische Bausteine der Alpen (z.B. Penninische Ozeane, Adriatische Platte). Nachfolgend finden sich Informationen zur tektonischen Entwicklung (Perm, Trias, Jura, Kreide, Paläo- / Neogen, Quartär). Den größten Teil des Buches nehmen die „Geo-Highlights der Alpen“, getrennt für die Ost-, die Süd-, die Zentral- und die Westalpen, ein.
Dieser Post ist Teil des Themas „Geschenkideen“ im Dezember 2017.