
„Wenn wir untergehen, reißen wir eine ganze Welt mit uns.“ (Seite 10)
Die Graphic Novel beginnt mit den Ereignissen am 15. Januar 1945: Adolf Hitler verlässt sein Hauptquartier für die Westfront in Hessen und macht sich auf den Weg nach Berlin.
Auch Eva Braun trifft in der Reichskanzlei ein und bezieht den Führerbunker.
Die Autoren erzählen von verschiedenen Situationen an den Kriegsfronten, von Verlusten und Scheitern, von verbrannter Erde, von Konzentrationslagern, vom Vorrücken der Roten Armee, vom Leben im Führerbunker, von Befehlen und Befehlsverweigerungen.
Ich interessiere mich schon sehr lange für das Dritte Reich und habe vor vielen Jahren Der Untergang von Joachim Fest gelesen. Die Graphic Novel greift dieses Thema des endenden Dritten Reiches auf, doch erwähnt auch viele Facetten, die mir bisher noch neu waren.
Die Zeichnungen sind sehr detailreich, lebendig, insgesamt sehr gelungen und überzeugend. Die Graphic Novel erzählt eindrücklich und auf gespenstische Weise vom Ende des Dritten Reiches, dabei finden sich auch Zeichnungen von Leichen, vom zerbombten Berlin und zerbombten Dresden sowie von der Front, so dass man als Leser und Betrachter einen sehr guten Einblick in die letzten 100 Tage Hitlers erhält.
Obwohl ich mich schon sehr viel mit dem Thema befasst habe, unter anderem das Buch von Fest, aber auch die Erinnerungen von Traudl Junge, Hitlers Sekretärin, gelesen habe, habe ich hier neue Details kennengelernt und kann diese Graphic Novel jedem empfehlen, der sich näher mit dem Dritten Reich und dessen Ende befassen möchte.
Jean-Pierre Pécau, Filip Andronik, Senad Mavric und Jean Verney: Die letzten 100 Tage Hitlers. Nach dem Buch von Jean Lopez. Aus dem Französischen von Sarah Pasquay. Knesebeck, 2025, 112 Seiten; 28 Euro.