„Das meiste über das Schreiben habe ich durch tägliches Lauftraining gelernt.“ (Track 42)
Haruki Murakami gehört zu meinen Lieblingsautoren, und Wovon ich rede, wenn ich vom Laufen rede stand einige Zeit ungelesen in meinem Regal, doch nun habe ich endlich das wunderbar eingelesene Hörbuch gehört.
Murakami, der die Öffentlichkeit eher scheut, erzählt hier von sich als Person, von sich als Läufer und von sich als Schriftsteller, so dass man mit Wovon ich rede, wenn ich vom Laufen rede mehr über seine Persönlichkeit und sein Leben erfahren kann.
Ich fand seine Ausführungen zu den Themen Laufen, Altern, Schreiben im Allgemeinen, zu seinen ersten Veröffentlichungen, seinem ersten Marathon sowie seinen Erfahrungen bei weiteren Marathonläufen, beim Supermarathon und beim Triathlon spannend, zumal ich selbst gerade – nach 26 Jahren der aktiven Vermeidung – mit Joggen begonnen habe.
Wovon ich rede, wenn ich vom Laufen rede ist unterhaltsam geschrieben und wird von Frank Arnold ansprechend und anspruchsvoll gelesen. Mir hat diese eher ungewohnte und unbekannte Sicht auf diesen klugen, charmanten, sympathischen und bescheidenen Menschen sehr gefallen, so dass ich das (Hör-) Buch allen Murakami-Fans oder Nicht-Fans, Läufern oder Nicht-Läufern, Schreibern oder Nicht-Schreibern sehr ans Herz legen kann.
Haruki Murakami: Wovon ich rede, wenn ich vom Laufen rede. Aus den Japanischen von Ursula Gräfe, Gelesen von Frank Arnold. Hörbuch Hamburg Verlag, 2020; 15 Euro.