„Wir können viel mehr sein als das, was wir zufällig sind.“ (Seite 35)
Elena Ferrante hat ein Jahr lang wöchentliche Kolumnen für den britischen Guardian geschrieben. Zufällige Erfindungen enthält diese 52 Kolumnen sowie Illustrationen von Andrea Ucini.
Ferrante thematisiert u.a. Angst und Eifersucht, Tagebuchschreiben und Sprache, Tod und Abschied, Schwangerschaft und Mutterschaft, Freundschaft und Paarbeziehungen, Wahrheit und Lüge, Politik und Klimawandel.
Ich habe alle Bücher von Ferrante gelesen, die bisher in deutscher Übersetzung erschienen sind, und da ich ihre Romane sehr schätze, war ich sehr gespannt auf ihre Kolumnen.
Tatsächlich hat mir Zufällige Erfindungen sehr gut gefallen, denn die Kolumnen sind nicht nur unterhaltsam zu lesen und ansprechend geschrieben, sondern sie zeigen auch mehr von der Person und Persönlichkeit Ferrantes, die sonst eher im Dunkeln bleibt, wenig von sich preis gibt und inkognito bleibt.
Die Themen der Kolumnen sind sehr vielseitig, regen zum Nachdenken an, bieten tiefe Einblicke in Ferrantes Gedanken, Gefühle und Überzeugungen und vermitteln auch unabhängig von der Person Ferrante spannende und kluge Überlegungen zu verschiedenen Lebensthemen.
Auch die Zeichnungen im Buch fand ich gelungen, sie unterstreichen die Texte und haben bei mir dazu beigetragen, dass ich die Kolumnen noch interessanter, tiefsinniger und bedeutsamer fand.
Elena Ferrante: Zufällige Erfindungen. Aus dem Italienischen von Karin Krieger. Illustrationen von Andrea Ucini. Suhrkamp, 2021, 219 Seiten; 20 Euro.