„[…] instinktiv getrieben, Dinge zu horten, obwohl ich weiß, dass ich es nicht tun sollte.“ (Seite 7)
Als passionierten Sammler versteht sich Haruki Murakami nicht, aber er sammelt (oder hortet) eine ganze Menge: Schallplatten, Bücher, Zeitungsausschnitte, Bleistifte – und eben auch T-Shirts.
In dem Büchlein Murakami T zeigt der japanische Schriftsteller, der sonst so wenige Einblicke in sein Privatleben bietet, ausgewählte T-Shirts und erzählt ihre (und damit auch seine) Geschichte.
Ich schätze Murakami als Autor sehr, und ich finde ihn als Person spannend, vielleicht auch, WEIL er so wenig von sich preisgibt. Mit Murakami T lernt man ihn ein wenig besser kennen und erfährt Dinge, die man erwartet, wenn man seine Romane/Erzählungen kennt (Passion für Musik und Schallplatten, Murakami als Marathon-Läufer), aber auch Dinge, die man auf keinen Fall erwarten würde (Murakami als Surfer, als Hamburger-Esser und als Whisky-Trinker).
Was ich ganz besonders wundervoll fand, ist die Tatsache, dass man zwischen den Zeilen viele seiner Persönlichkeitseigenschaften erspüren kann, z.B. seinen feinen Sinn für Humor und seine Schüchternheit.
Am Ende des Buches befinden sich zudem zwei Interviews mit dem Autor.
Ich fand‘s richtig toll und wünsche mir mehr solche Bücher!
Haruki Murakami: Murakami T. Gesammelte T-Shirts. Aus dem Japanischen von Ursula Gräfe. DuMont Buchverlag, 2021, 192 Seiten; 24 Euro.