„Unsere ganze Geschichte ist bloß die Geschichte des wachenden Menschen. An die Geschichte des schlafenden hat noch niemand gedacht.“ (Seite 22)
Sophia Kimmig erzählt in Lebendige Nacht von Tagfaltern und Nachtfaltern, Zapfen und Stäbchen, Siebenschläfern und Glirarium, Megazostrodon und Sauriern, Füchsen und Eulen, Zugunruhe und Mondphasen, Leuchtkäfern und Biolumineszenz, Fledermäusen und Ultraschall, Thalamus und Amygdala, Nyktophobie und künstlichem Licht, Nachtleben und Walpurgisnacht, Waschbären und Supertastsinn, Lichtverschmutzung und Milchstraße, Schlaf und Sprache.
Kimmigs Buch über Füchse (Von Füchsen und Menschen) war eines meiner Lieblingsbücher 2021, weshalb das neue Buch der Biologin fast Pflicht für mich war.
Auch in Lebendige Nacht ist es Kimmig gelungen, mich zum Staunen und zum Lächeln zu bringen, z.B. wenn sie von tierischen Besuchern im nächtlichen Berlin erzählt, und auch hier wurde ich nicht nur perfekt unterhalten, sondern habe auch viel Neues erfahren und viel gelernt.
Mir hat die Lektüre viel Freude gemacht, und Kimmig hat viele Facetten der Nacht zusammengetragen, so dass das Buch auch sehr lehrreich ist und zudem breites Wissen vermittelt. Genauso sollen Sachbücher sein!
„Stellen Sie sich eine Stadt oder ein Dorf vor – vielleicht den Ort, an dem Sie leben. Nachts sieht es dort völlig anders aus als am Tag. Während sich das Bühnenbild gleicht – lediglich etwas schwächer beleuchtet -, sind die Protagonisten völlig andere.“ (Seite 13)
Sophia Kimmig: Lebendige Nacht. Vom verborgenen Leben der Tiere. Hanser, 2023, 272 Seiten; 25 Euro.