„Ich hatte in meinem ganzen Leben noch nie so viel Liebe empfunden.“
Ich bin Henker beinhaltet neun außergewöhnliche Liebesgeschichten. Da wird zum Beispiel die Geschichte von Ming erzählt, einem Bengalischen Tiger, der gerade über die unglückliche Liebe zur Tigerin Saskia hinweg gekommen ist und sich in seinen Pfleger verliebt.
Des Weiteren schildert Rajesh Paramedwaran z.B. den Aufstieg des Arbeitslosen Gopi Kumar, der plötzlich zu Dr. Raju Gopalarajan wird und eine Arztpraxis eröffnet, erzählt die Geschichte um Savitri, die sich für den Tod ihres Ehemannes verantwortlich fühlt, berichtet von einem Henker, der frisch verheiratet ist, dessen Ehefrau jedoch von seinem Beruf angeekelt ist.
Die Gemeinsamkeit der neun Geschichten ist das Außergewöhnliche. Jede der einzelnen Liebesgeschichten ist sowohl inhaltlich als auch stilistisch ganz anders als die restlichen acht. Mir hat es sehr gut gefallen, dass sich der Autor nicht ständig wiederholt und sich nicht selbst kopiert. Zudem schafft er es, jeder Geschichte eine ganz eigene Atmosphäre und einen einzigartigen Stil zu geben. Die Geschichten sind bisweilen traurig, tragisch, schockierend, bisweilen lustig, humorvoll, amüsant, aber stets sind sie bizarr.
Ich lese selten Geschichten/Erzählungen und noch seltener Liebesgeschichten, aber Ich bin Henker ist ganz anders als althergebrachte Liebesgeschichten und sehr außergewöhnlich.
Rajesh Parameswaran: Ich bin Henker – Liebesgeschichten. Aus dem amerikanischen Englisch von Stefanie Jacobs. Kiepenheuer&Witsch, 2013, 288 Seiten; 18,99 Euro.
Diese Rezension ist Teil des Indien-Themas im Januar 2017.