Die 15-jährige Fatemeh sitzt in einem Gefängnis im Iran und wartet auf ihre Hinrichtung. Sie hat von einem Gefängniswärter ein Heft und einen Stift erhalten und berichtet nun von ihrem Leben und von ihrer Familie, vor allem von ihrer geliebten Tante, die seit ihrer Kindheit nicht mehr spricht und von allen „die Stumme“ genannt wird.
Die Stumme ist ein bewegendes Buch, das sich aufgrund der wenigen Seiten, der relativ großen Schrift, der kurzen Kapitel und der einfachen Sprache schnell lesen lässt, das dem Leser wegen seines tragischen Inhalts aber noch länger in Erinnerung bleiben wird. Die Ich-Erzählerin berichtet sachlich und nüchtern von ihrer bevorstehenden Hinrichtung, erzählt von Drogen, Armut, Gewalt, Frauenverachtung und der erbarmungslosen Anwendung der Scharia.
Chahdortt Djavann: Die Stumme. Übersetzt von Nathalie Mälzer-Semlinger. Goldmann, 2011, 112 Seiten; vergriffen.
Dieser Post ist Teil des Iran-Themas im Oktober 2017.
Ist ja irre, wie sehr sich unsere Lesevorlieben gleichen! Das Buch habe ich als Hörbuch zu hause, leider noch ungehört. Bei mir stapeln sich zur Zeit soooo viele tolle Bücher, aber die Kids lassen mir noch nicht genug Zeit zum Lesen. Meine Vorfreude steigt mit jeder Rezi, die ich bei dir lese und weiß, ja, DAS BUCH habe ich auch zu Hause. 🙂
GlG vom monerl
Ach, wie schön, dass du hier immer Motivation und Anregung findest. Da freu ich mich sehr!