„In eine Amöbe eingeschlossen zu werden wäre ein Alptraum, wenn die Opfer nicht so klein wären, dass sie keine Alpträume haben können.“
Richard Dawkins hat mit Geschichten vom Ursprung des Lebens eine rückwärtsgerichtete Chronologie geschrieben, die das Ziel hat, den großen Vorfahren alles Lebendigen aufzuspüren. So begibt sich Dawkins zusammen mit dem Leser auf eine Reise vom Homo sapiens über Wirbeltiere, Würmer, Nesseltiere, Pilze und Pflanzen bis hin zu den Eubakterien.
Es ist schier unglaublich, mit wie viel Sprachwitz und wie verständlich und klar Dawkins komplizierte Sachverhalte erklären und mit welch einer Leichtigkeit er dem Leser Wissen vermitteln und Erstaunen erzeugen kann. Geschichten vom Ursprung des Lebens ist somit nicht nur sehr lehrreich, sondern auch amüsant und macht Spaß.
Trotz der 900 Seiten, auf denen Dawkins seine Reise zum gemeinsamen „Mitfahren“ bestreitet, kommt beim Lesen keinerlei Langeweile auf, und Dawkins schafft es hervorragend, mit kursierenden Halbwahrheiten aufzuräumen und seine Begeisterung für das Thema auf den Leser zu übertragen.
Geschichten vom Ursprung des Lebens ist faszinierend, lehrreich, amüsant, bereichernd.
„Ich bin genau deshalb ein Gegner des Glaubens an Übersinnliches, weil er es auf entsetzliche Weise versäumt, der erhabenen Größe der wirklichen Welt Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.“
Richard Dawkins: Geschichten vom Ursprung des Lebens. Aus dem Englischen von Sebastian Vogel. Ullstein, 2008, 928 Seiten; 29,90 Euro.
Dieser Post gehört zum Tiere-Thema im Mai 2017.