Schlagwort-Archive: Paris

Céleste – »Gewiss, Monsieur Proust«. Erster Teil von Chloé Cruchaudet

„Ansonsten hat er seine Marotten… Füge dich, und alles geht gut…“ (Seite 24)

Céleste Albaret kann weder kochen noch putzen, eigentlich kann sie laut ihrem Ehemann Odilon, der Marcel Proust oft als Fahrer begleitet, „absolut gar nichts“.

Trotzdem vermittelt ihr Ehemann sie an Proust, so dass sie bald Botengänge für ihn erledigt.

Nach und nach übernimmt sie immer mehr Tätigkeiten in Prousts Haushalt, gewinnt sein Vertrauen und bleibt schließlich bis zu seinem Tod an seiner Seite.

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Der Araber von morgen, Band 6. Eine Kindheit im Nahen Osten (1994-2011) von Riad Sattouf

„Ich war in der Oberstufe und ein kompletter Versager.“ (Seite 9)

Der 16-jährige Riad lebt 1994 mit seiner Mutter und seinem Bruder Yahya in Rennes. Sein kleiner Bruder Fadi wurde vom Vater entführt und nach Syrien gebracht.

Riad ist schlecht in der Schule, landet nicht bei Mädchen, verbringt seine Zeit meist spielend am PC.

Doch dann entschließt er sich, Kunst an einer Privatuni in Nantes zu studieren, und wechselt schließlich an eine Schule für Zeichentrickfilm – Les Gobelins in Paris.

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Paris. Eine Augenreise von Hélène Rocco und Sophia van den Hoek

„Paris regt die Fantasie an.“ (Seite 7)

Paris. Eine Augenreise befasst sich nach einer Einführung mit einem kurzen historischen Abriss mit den einzelnen Arrondissements: Zentrum (1. bis 4. Arrondissement), Osten der Rive Gauche (5., 13. und 14. Arrondissement), Westen der Rive Gauche (6., 7. und 15. Arrondissement), elegantes Paris (8. und 16. Arrondissement), Montmartre (9., 17. und 18. Arrondissement), entlang der Kanäle (10. und 19. Arrondissement), Osten (11., 12. und 20. Arrondissement) sowie Grand Paris (Départements 92, 93 und 94).

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Die Kinder sind Könige von Delphine de Vigan

„Mehr als alles andere liebte sie das Fernsehen. Denn das Gefühl einer Leere, das sie empfand, ohne es beschreiben zu können, vielleicht eine Art Unruhe oder die Angst, ihr Leben entgleite ihr, ein Gefühl, das sich manchmal in ihrem Bauch bildete wie ein enger, aber bodenloser Brunnenschacht, ließ nur nach, wenn sie sich vor den Fernseher setzte.“ (Seite 12)

Schon als Teenagerin liebte Mélanie Claux TV-Formate wie Loft Story, einer mit Big Brother verwandten Show, und schaute auch später, als sie in einem Reisebüro arbeitete, gerne Reality-TV-Sendungen. Als sie zur ersten Staffel von Rendez-vous dans le noir eingeladen wird, aber die Sendung bald wieder verlassen muss, fasst sie einen Entschluss:

„Sie würde […] eines Tages berühmt werden.“ (Seite 34)

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Anleitung ein anderer zu werden von Édouard Louis

„Als ich sechs oder sieben Jahre alt war, sah ich die Männer um mich herum und dachte, dass mein Leben genauso werden würde wie ihres, dass ich eines Tages wie sie in der Fabrik arbeiten und die Fabrik auch mir den Rücken kaputtmachen würde.“ (Seite 12)

Édouard Louis erzählt in seinem autobiografischen Roman von einer Kindheit in Armut und mit vielen Entbehrungen, vom Alkoholismus des Bruders und körperlicher Krankheit des Vaters, von seiner Flucht aus dieser Welt, in der sein Weg vorbestimmt schien und es wenig Hoffnung auf ein andersartiges Leben gab.

Louis schreibt mit großer Offenheit, ehrlich und selbstkritisch von Prostitution und Scham, Homosexualität und Homophobie, Rassismus und Mobbing, Ehrgeiz und Verzweiflung, Theater und Gymnasium, Amiens und Elena, Studium und Jobs, Didier Eribon und Geoffroy de Lagasnerie, Paris und Freiheit.

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Ich rede von der Cholera. Ein Bericht aus Paris von 1832 von Heinrich Heine

„Eine Totenstille herrscht in ganz Paris. Ein steinerner Ernst liegt auf allen Gesichtern.“

Im Mai 1831 machte sich Heinrich Heine auf den Weg nach Paris, und im Dezember des gleichen Jahres war Heine Korrespondent der bedeutendsten deutschsprachigen Tageszeitung der damaligen Zeit.

Im Frühjahr 1832 wurde Paris von der Cholera heimgesucht, und Heine beschließt, die Stadt nicht fluchtartig zu verlassen, sondern über die Auswirkungen der Cholera auf das Leben in Paris zu berichten.

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Ich hatte vergessen, dass ich verwundbar bin von Delphine de Vigan

„[…] an jenem Tag habe sie sich so verhalten, wie es sonst niemand aus dem Team gewagt hätte, und das sei gut so.“ (Seite 26)

Mathilde lebt als alleinerziehende Mutter mit ihren drei Söhnen in Paris und arbeitet seit mehreren Jahren in einer Firma, in der sie Karriere gemacht hat und in der sie sehr geschätzt wird.

Mathildes Leben kippt jedoch von dem Moment an, als sie gegenüber ihrem Vorgesetzten Jacques auf ihrer Einschätzung beharrt – ein Verhalten, das man von ihr nicht kennt und das auch keiner ihrer Kollegen zeigt.

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Dann schlaf auch du von Leïla Slimani

„Sie hat die stille Wohnung ganz in ihrer Gewalt, wie einen Feind, der um Gnade bittet.“ (Seite 32)

Paul und Myriam leben mit ihrer Tochter Mila und ihrem Sohn Adam im 10. Arrondissement in Paris und stellen eines Tages die Nanny Louise ein. Sie können ihr Glück kaum fassen, denn Louise kümmert sich rührend um die beiden Kinder, räumt die Wohnung auf, näht Knöpfe an, bringt Ordnung in ihr Leben und scheint sich bedingungslos auf die Arbeit bei der Familie einzulassen.

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Lacroix und die stille Nacht von Montmartre von Alex Lépic

„Weiße Weihnachten in Paris.“ (Klappentext)

Commissaire Lacroix langweilt sich: Im Kommissariat ist nichts los, das spannendste Thema in der Stadt scheint der bevorstehende Schneefall zu sein.

Da liest Lacroix im ‚Parisien‘, dass auf der Place du Tertre in Montmartre die komplette Weihnachtsbeleuchtung gestohlen wurde. Daraufhin macht er sich auf den Weg ins Künstlerviertel, weil er das Gefühl hat, dass es hier um mehr als nur Weihnachtsbeleuchtung gehen könnte.

Und tatsächlich wird kurz darauf der Weihnachtsbaum auf der Place Saint-Pierre gefällt. Was geht hier vor sich?

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All das zu verlieren von Leïla Slimani (Hörbuch)

„Sie ist euphorisch, wie Betrüger es sind, die man noch nicht entlarvt hat. Voller Dankbarkeit, geliebt zu werden, und starr vor Angst bei der Vorstellung, all das zu verlieren.“ (Track 22)

Adèle lebt mit ihrem Mann und ihrem kleinen Sohn im 18. Arrondissement in Paris, arbeitet in einer Redaktion, hat anscheinend alles, was man sich wünschen kann.

Doch Adèle fühlt nichts als Leere, und sie versucht, diese Leere durch wahllosen Sex mit unzähligen Männern zu füllen. Sie führt ein Doppelleben zwischen ihrem gesellschaftlich akzeptiertem Leben als Ehefrau, Mutter und Journalistin und dem Leben, in dem sie immer wieder (sexuelle) Grenzen überschreiten muss. Sie ist getrieben, die Suche nach etwas, das die Leere füllt, hat Suchtcharakter und bringt sie dazu, alles zu riskieren und alles in Frage zu stellen.

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