Schlagwort-Archive: Maghreb

Tagebuch einer Reise von Craig Thompson

„Am Nachmittag fühle ich mich regelrecht erschlagen von der gleichförmigen Vielfalt der Souks, was natürlich ein Widerspruch in sich ist. Ich habe gerade mal einen Bruchteil dessen gesehen, was die Stadt zu bieten hat, aber irgendwie sieht alles gleich aus. Meine Einsamkeit überschattet alles andere.“ (Seite 44)

Tagebuch einer Reise ist genau das, was der Buchtitel suggeriert: ein Tagebuch, in dem Craig Thompson (fast) täglich zeichnet und schreibt, was er auf seiner Reise durch Frankreich, Marokko, Spanien und andere europäische Länder erlebt hat.

Thompson macht einen Kurzbesuch bei seinem französischen Verlag, besucht Freunde in Lyon, bereist schließlich Paris, Marrakesch, Essaouira, Fez, die Alpen, Toulouse, Marseille, Barcelona, Bilbao und weitere Orte in Europa.

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Einführung in die arabische Schrift von Ikhlas Schumacher

„Arabisch ist die größte semitische Sprache und wird auf der arabischen Halbinsel, im Nahen Osten und in Nordafrika gesprochen. Mit etwa 235 Millionen Muttersprachlern ist sie die fünfthäufigste Sprache der Welt, die Amts- und Mediensprache in 22 Ländern sowie eine der sechs offiziellen Sprachen der Vereinten Nationen.“ (Seite 7)

Ikhlas Schumacher befasst sich in ihrem Buch initial mit der Geschichte der arabischen Sprache und Schrift, bietet danach eine Einführung in das arabische Alphabet (das Alphabet an sich, das Alphabet in isolierter Form, Buchstabengruppen und Vokale).

Danach werden alle Buchstaben im Einzelnen vorgestellt, man erfährt mehr über Buchstabenvarianten, emphatische Laute und ihre nicht-emphatischen Gegenstücke, Vokalisierungs- und Hilfszeichen, den Artikel und arabische Zahlen.

Komplettiert wird das Buch mit Schreibübungen, Handschriftbeispielen, Schriftbeispielen aus dem Alltag, Leseübungen sowie einen Vokabelverzeichnis.

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Kleine Festungen. Geschichten über arabische Kinder und Jugendliche von Hartmut Fähndrich (Herausgeber)

„Ein besonderer Einblick in die arabische Welt.“ (Klappentext)

Hartmut Fähndrich hat für Kleine Festungen Geschichten über Kinder und Jugendliche der arabischen Welt zusammengestellt und aus dem Arabischen übersetzt.

Mit dabei sind Autorinnen und Autoren aus Ägypten, Marokko, Jordanien, Libyen, Syrien, Saudi-Arabien, Palästina, Algerien, Tunesien, Katar, dem Libanon und dem Irak.

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Belletristik und Reiseberichte aus dem und über den Maghreb

In diesem Post liste ich Belletristik und Reiseberichte aus und über den Maghreb (Marokko, Tunesien, Libyen, Westsahara, Mauretanien und Algerien) auf.

Meine Liste ist selbstverständlich nicht vollständig. Ich würde mich sehr über Ergänzungen und Empfehlungen in den Kommentaren freuen.

In Klammern habe ich diejenigen Bücher gesetzt, die mir nicht so gut gefallen haben, die ich persönlich also nicht empfehlen kann. Mit einem Sternchen versehen habe ich Bücher, die ich selbst noch nicht gelesen, zu denen ich mir somit noch keine eigene Meinung gebildet habe.

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Die Engel sterben an unseren Wunden von Yasmina Khadra

„Schläge gehören zum Leben, sie sind das Pfand für das Durchhalten, der Preis, um zu glauben und zu träumen.“

Turambo ist 27 Jahre alt, sitzt im Gefängnis und wartet auf seinen Tod.

In Die Engel sterben an unseren Wunden erzählt er als Ich-Erzähler von seinem Leben – von seiner Kindheit in Graba und in Oran, von Armut und Elend, von seiner Freundschaft mit Gino und von seiner Karriere als Boxer. Die Engel sterben an unseren Wunden von Yasmina Khadra weiterlesen

Geschichte eines Verschwindens von Hisham Matar

„Alles, was ich geliebt und verloren hatte, war einmal hier gewesen. Und jetzt kam ich in die Abwesenheit. Nichts war mehr da.“

1971 lernt Nuri in Agami bei Alexandria eine junge Frau kennen, die er bewundert und für die er schwärmt – und die schließlich Nuris Vater, der zwei Jahre zuvor Witwer geworden ist, heiratet. Nuri wird an ein englisches Internat geschickt, wo er sich einsam fühlt und wo er über seine Verluste – der frühe Tod der Mutter, die unerfüllte Liebe zu seiner Stiefmutter Mona – grübelt.

Ein Jahr später verschwindet der Vater des nun 14-jährigen Nuri unter mysteriösen Umständen aus einer Genfer Wohnung. Nuri ist davon überzeugt, dass der libysche Geheimdienst hinter der Entführung steckt, hat hierfür jedoch keinen Beweis. Nuri macht sich verzweifelt auf die Suche nach Spuren seines Vaters, nach dessen Vergangenheit und nach seiner eigenen Geschichte.

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Die Großmächtigen von Hédi Kaddour

„[…] sie erregten Aufsehen, aber das störe vor allem die Franzosen, die es nicht leiden könnten, wenn man Leute bestaunte, die größer und reicher waren als sie selbst […]“

Anfang der 1920er Jahre im nordafrikanischen Nahbès: Einheimische und Franzosen leben hier recht friedlich miteinander, doch eines Tages wird die alltägliche Routine durch das Eintreffen eines amerikanischen Filmteams erschüttert. Dieses ist nach Nahbès gekommen, um hier den Film Der Wüstenkrieger zu drehen, und binnen kürzester Zeit mischen die offenen, lebensfrohen, unkonventionellen, kurzröckigen Amerikaner das Leben der Bewohner Nahbès‘ auf. Die Großmächtigen von Hédi Kaddour weiterlesen

Im Land der Männer von Hisham Matar

Unbegreifbare Dinge geschehen im Leben des 9-jährigen Suleiman, der in der Neubausiedlung Gergarish in der libyschen Hauptstadt Tripolis lebt. Suleimans Vater ist angeblich auf einer Dienstreise im Ausland, wird jedoch von Suleiman auf dem Marktplatz in Tripolis entdeckt. Suleimans Mutter wird immer, wenn der Vater unterwegs ist, „krank“ und muss eine klare „Medizin“ zu sich nehmen, die dazu führt, dass die Mutter ihrem Sohn von ihrer arrangierten Heirat mit dem neun Jahre älteren Vater Suleimans erzählt. Im Land der Männer von Hisham Matar weiterlesen

Die Schuld des Tages an die Nacht von Yasmina Khadra

Yasmina Khadra erzählt von der Kindheit und Jugend des Arabers Younes/Jonas im Algerien des 20. Jahrhunderts, von den französischen Kolonialisten, die das Land und seine muslimischen Bewohner unterjochen, vom Kampf um Unabhängigkeit, von politischen Unruhen und der algerischen Nationalbewegung. Der Leser erfährt von den Verlockungen der Städte, die die arme Landbevölkerung anziehen, weil ein besseres Leben erhofft wird, und von zerplatzten Träumen und enttäuschten Hoffnungen. Der Autor berichtet von der Rechtlosigkeit der Araber, die in ihrem eigenen Land nur noch Menschen zweiter Klasse sind und die von den Franzosen politisch und kulturell unterdrückt und klein gehalten werden. Die Schuld des Tages an die Nacht von Yasmina Khadra weiterlesen

Der Duft der Blumen bei Nacht von Leïla Slimani (Hörbuch)

„Das, was wir nicht sagen, gehört uns für immer.“ (Track 7)

Leïla Slimani befindet sich 2019 in einer Schreibblockade, als sie das Angebot erhält, sich eine Nacht im Museo Punta Della Dogana in Venedig einschließen zu lassen. Auch dort klappt es nicht mit dem Schreiben an dem geplanten Roman, stattdessen denkt Slimani über ihr Leben nach, erzählt von ihrer Kindheit in Marokko, ihrem Leben in Frankreich, vom Verhältnis zu ihrem Vater und von ihrer Zerrissenheit zwischen den Kulturen.

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