Schlagwort-Archive: Deutschland

Gebrauchsanweisung für Bayern von Bruno Jonas

„Sie haben bestimmt schon von den märchenhaft schönen Schlössern König Ludwigs II. gehört, von Neuschwanstein, Linderhof, Herrenchiemsee, vom grünen Hügel in Bayreuth und von Richard Wagner. Möglicherweise haben Sie sogar schon einmal eine Oper von Wagner erleben dürfen und sich gefragt, ob das wirklich so lange dauern muss? Ich kann Sie beruhigen, nicht alles dauert in Bayern so lange wie eine Wagner-Oper, wenngleich auch vieles seine Zeit braucht.“ (Seite 12)

Bruno Jonas erzählt in seiner Gebrauchsanweisung für Bayern von Grundgesetz und CSU, Fußball und Franz Beckenbauer, Bayerischem Wald und Böhmerwald, Hofbräuhaus und Oktoberfest, Sintflut und Völkerwanderung, Hirschlederhose und Dirndl, Märchenkönig Ludwig II. und Richard Wagner, SPD und AfD, Liebe und Glaube, Fronleichnam und Kruzifix, Granteln und Stimmungsschwankungen, Wirtschaftskriminalität und Zuwanderungsgesetz, Alkoholkonsum und Suizid.

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In Deutschland um die Welt. Abenteuer aus allen Kontinenten, für die wir nicht in die Ferne reisen müssen von Franziska Consolati

„Die schönsten Momente, die ein Leben lang bleiben werden, passieren […] unverhofft und überall.“ (Seite 15)

Franziska Consolati macht in ihrem Buch einen Brückenschlag zwischen ihren Erfahrungen auf Fernreisen und ähnlichen Erlebnissen in Deutschland (und Nachbarländern). So kann man mit ihr Dinge unternehmen, die sie ursprünglich in Afrika, in Asien, in der Antarktis, in Europa, im Nahen Osten, in Nord- und Südamerika sowie in Ozeanien erlebt hat.

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Heimatreise: Auf zu Deutschlands schönsten Zielen!

„Dieses Buch nimmt Sie mit auf eine abwechslungsreiche Reise durch unsere Heimat Deutschland, bringt Ihnen Menschen und ihre Traditionen nahe, führt Sie zu seltenen Tieren und Pflanzen und macht eine reiche Geschichte erlebbar.“ (Klappentext)

Heimatreise ist gegliedert in die vier Himmelsrichtungen: „Der Norden“ enthält z.B. die Regionen Nordfriesland, Ostfriesland, Lüneburger Heide, Rügen und Usedom sowie Mecklenburgische Seenplatte, „Der Westen“ den Teutoburger Wald, das Sauerland, die Eifel, die Mosel und den Pfälzerwald, „Der Osten“ den Harz, den Thüringer Wald, das Erzgebirge, das Vogtland, die Sächsische Schweiz und den Spreewald und „Der Süden“ die Fränkische Schweiz, den Bayerischen Wald, den Schwarzwald, die Schwäbische Alb, das Allgäu und den Bodensee.

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Vom Ende der Einsamkeit von Benedict Wells

„Was sorgt dafür, dass ein Leben wird, wie es wird?“ (Seite 11 der gebundenen Ausgabe)

Jules wächst behütet mit seinen beiden Geschwistern bei seinen Eltern auf. Er ist mutig, ein selbstbewusstes Kind. Doch sein Leben nimmt eine tragische Wendung, als seine Eltern bei einem Autounfall sterben.

Der elfjährige Jules, seine Schwester Liz und sein Bruder Marty kommen in ein Internat, werden dort aufgrund des Altersunterschieds getrennt und finden alle drei ihren eigenen, mehr oder weniger funktionalen, Umgang mit dem schweren Verlust.

Jules entwickelt diffuse Ängste, fühlt sich unsicher, isoliert und ausgegrenzt. Als er Alva begegnet, findet er in ihr eine enge Vertraute und beste Freundin, bis auch diese Beziehung zerbricht.

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Gott wohnt im Wedding von Regina Scheer (Hörbuch)

„Die meisten denken, ein Haus sei nichts als Stein und Mörtel, totes Material. Aber sie vergessen, dass in meinen Wänden der Atem von all denen hängt, die hier gewohnt haben. Ihre Tränen, ihr Blut habe ich aufgesogen, ich habe ihre Schreie gehört, ihr Flüstern, ihr endloses Gemurmel in den Nächten. All ihre Leben habe ich in mich aufgenommen, durch sie lebe ich selbst, auf meine Weise.“ (Track 2)

In der Utrechter Straße im Berliner Wedding steht ein altes Haus, das um 1890 gebaut wurde, in das seit 115 Jahren die unterschiedlichsten Menschen ein- und ausgehen, und das nun aufgrund der Gentrifizierung dem Untergang geweiht ist.

Zu diesem Haus kehrt im Jahre 2015 Leo Lehmann in Begleitung seiner Enkelin Nira zurück, um Erbangelegenheiten zu klären. Leo, ein Jude, ist damals als sogenanntes „U-Boot“ bei Gertrud Romberg untergekommen, die nach wie vor im gleichen Haus lebt. Leo verbindet zahlreiche Erinnerungen mit dem Haus, u.a. wurde sein Freund Manfred hier vor mehr als 70 Jahren von der Gestapo abgeholt, und Leo fragt sich seitdem, ob Gertrud ihn verraten hat.

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Und doch ist es Heimat von Jochen Metzger

„Die Feinde sind da. Mitten in Sandheim.“

Sandheim, ein badisches Dorf zwischen Bruchsal und Karlsruhe, ist vom Zweiten Weltkrieg weitestgehend verschont geblieben, doch kurz vor Ende des Krieges fallen auch hier Bomben. Die Dorfbewohner warten auf den Einzug der Amerikaner, doch auch die französische Armee rückt immer näher. Und doch ist es Heimat von Jochen Metzger weiterlesen

Fräulein Gold. Scheunenkinder von Anne Stern (Hörbuch)

„Die Mulackstraße schien ihr wie eine Kulisse im Theater, wie ein Überbleibsel aus dem Berlin des letzten Jahrhunderts. Drüben an der Börse, wo sie gerade herkam, glitzerte die Stadt mit ihren modernen Kaufhäusern, den prachtvollen Plätzen und erlesenen Restaurants. Dort lag die neue Mitte Berlins. Doch nur wenige Meter entfernt hatte man das Gefühl, durch ein Schtetl im tiefsten Russland zu wandern.“ (Track 9)

Berlin im Jahre 1923: Die Hebamme Hilda Gold betreut eine junge Frau im Scheunenviertel, die in eine jüdische Familie eingeheiratet hat und nun zum ersten Mal schwanger ist.

Kurz nach der Geburt verschwindet der Neugeborene spurlos. Teilt der Junge ein ähnliches Schicksal wie die vielen entführten Kinder, die zum Arbeiten oder an kinderlose Familien weiterverkauft werden? Oder steckt die Schwiegermutter der jungen Frau dahinter, die die Nicht-Jüdin ablehnt und sich für ihren Sohn eine andere Frau wünscht?

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Deutschland leuchtet von Robert Grahn

„Ohne Schatten gibt es kein Licht; man muss auch die Nacht kennen lernen.“ (Zitat von Albert Camus, Seite 154)

Robert Grahn hat für seinen Bildband Nachtfotografien zusammengestellt, die nach Himmelsrichtungen gegliedert sind. Hier findet man z.B. Fotografien von Hamburg, Bremen und Schwerin („Norden“), von Berlin, Potsdam, Magdeburg und Weimar („Osten“), von München, Nürnberg, Stuttgart und Mannheim („Süden“) sowie von Köln, Düsseldorf, Hannover und Braunschweig („Westen und Mitte“).

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How to Kill Yourself daheim. Der Atlas für wahnsinnig Heimatverbundene und heimatverbundene Wahnsinnige von Markus Lesweng

„Sicherlich, die große, weite Welt ist randvoll mit spektakulären wie brandgefährlichen Orten und Sehenswürdigkeiten. Doch schnell vergisst man, wie viel nackter Wahnsinn sich zwischen Türschwelle und Naherholungsgebiet finden lässt: Auch Deutschland, Österreich und die Schweiz können dem leichtsinnigen Reisenden von Welt eine Menge bieten.

Wer also kein Vermögen ausgeben möchte, um sich und seine Familie in akute Gefahr zu bringen, ist mit diesem Reiseführer bestens bedient […].“ (Seite 11)

Ich habe schon How to kill yourself abroad von Markus Lesweng mit großer Begeisterung gelesen, und auch seine lokale Variante eines Reiseführers für waghalsige und garantiert katastrophal endende Ausflüge ist lustig, bitterböse und rundum gelungen.

Im Reiseführer findet man z.B. Tipps für Giftmülldeponien und radioaktiv verstrahlte Gegenden, für Tierangriffe, für Gletscherspaltenstürze und für Reisen in Extremistenhochburgen (rechts, links, Salafisten).

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Im Licht der Zeit von Edgar Rai

„Deine Rolle hat dich einfach noch nicht gefunden.“ (Seite 90)

Frühjahr 1929: In Amerika hat der Tonfilm die Kinos erobert und damit die Stummfilmära beendet, doch in Deutschland ist diese neue Kunstform noch nicht angekommen.

Der Drehbuchautor Karl Vollmöller ist fest entschlossen, mit dem Dreh von Der blaue Engel ein neues Zeitalter einzuläuten. Er genießt die Unterstützung der mächtigen Ufa, hat es geschafft, Heinrich Mann die Filmrechte an Professor Unrat abzukaufen, hat mit Josef von Sternberg einen genialen Regisseur an Land gezogen und sogar den allerersten Oscar-Gewinner Emil Jannings überzeugt, wieder mit seinem Feind von Sternberg zusammenzuarbeiten und die männliche Hauptrolle im Film zu übernehmen. Nur die weibliche Hauptrolle fehlt ihm noch, und da wird er auf Marlene Dietrich aufmerksam, die zwar als Revuegirl erfolgreich ist, aber als miserable Schauspielerin gilt.

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