Die Frau des Zoodirektors von Diane Ackerman

„Aber nichts war mehr so wie vor dem Krieg, es fehlten die friedvollen Szenen des Zoolebens, die man vorher je nach Jahreszeit beobachten konnte.“

Diane Ackerman erzählt in Die Frau des Zoodirektors die wahre Geschichte von Jan und Antonina Żabiński, die vor dem Zweiten Weltkrieg den erfolgreichen Zoo in Warschau leiteten.

Nach Hitlers Einmarsch ins Sudetenland leben der Zoodirektor und seine Frau in Sorge, was die Zukunft bringen mag, und als Hitler am 1. September 1939 Polen angreift, wird auch der Warschauer Zoo bombardiert.

Der Zoo wird zerstört, viele Tiere getötet, doch nach der Kapitulation Polens kehren Jan und Antonina zurück auf das Zoogelände und in ihre Villa. Hier kümmern sie sich weiterhin um Tiere, aber beginnen auch damit, Juden Unterschlupf zu gewähren und dadurch Leben zu retten.

Ich habe mich schon sehr viel mit dem Dritten Reich und der Shoa beschäftigt, habe durch Die Frau des Zoodirektors jedoch tiefere Einblicke in das Warschauer Ghetto und den Widerstand der Polen erhalten.

Diane Ackerman erschafft zu Beginn ihres Buches eine fast märchenhafte und verträumte Welt mit den Zootieren und der besonderen Stimmung im Hause Żabiński. Diese Idylle wird jedoch bald von gespenstischen Beschreibungen der Zerstörung des Zoos und der Angst der Tiere in den Bombennächten sowie – später im Buch – durch die düsteren Schilderungen des Lebens im Warschauer Ghetto abgelöst.

Auch sprachlich fand ich das Buch gelungen: Die Beschreibungen sind detailliert, aber nur selten ausufernd und abschweifend. Nur den Mittelteil empfand ich bisweilen als etwas langatmig.

Diane Ackerman: Die Frau des Zoodirektors. Aus dem Amerikanischen von Christine Naegele. Wilhelm Heyne Verlag, 2016, 383 Seiten; 19,99 Euro. 

2 Gedanken zu „Die Frau des Zoodirektors von Diane Ackerman“

    1. Ja, das ist es wirklich. Und das, obwohl mir Bücher mit unterschiedlichen Schriftarten/unterschiedlichem Layout auf dem Cover immer erstmal suspekt sind…

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