Der Totgeglaubte von Michael Punke

„ein Klang, so tief wie Donner oder ein umstürzender Baum, ein Bass, der nur von einer gewaltigen Masse ausgehen konnte“

Der Pelztierjäger Hugh Glass wird 1823 von einem Grizzly angegriffen und schrecklich zugerichtet. Wie durch ein Wunder überlebt Glass, doch da die Gefährten der Rocky Mountain Fur Company mit dem verletzten Glass nur langsam vorankommen, lassen sie ihn zusammen mit zwei Männern zurück, die für ihn sorgen und ihn nach seinem Tod begraben sollen. Doch kurz darauf lassen die beiden Männer Glass allein zurück: halb tot, unbewaffnet, ohne Ausrüstung, mitten im Indianergebiet.

Doch Glass gibt nicht auf, schleppt sich durch die Prärie, ernährt sich von Schlangen, Wurzeln und Mäusen, schwört sich, „dass er überleben würde, und sei es nur, um sich an den Männern zu rächen, die ihn verraten hatten“.

Ich musste mich erst etwas in das Buch einlesen, aber spätestens bei der Begegnung mit der Bärin war ich restlos von Der Totgeglaubte gefesselt. Die plastischen Beschreibungen haben dafür gesorgt, dass ich die Personen, die Situationen, die Handlungsorte und die Landschaft förmlich vor mir gesehen und über 300 Seiten hinweg mit Glass gebangt und mich mit ihm durch die Prärie geschlagen habe.

Wie Glass seine Verletzungen, den Hunger, die Angriffe der Indianer etc. überleben konnte, ist mir auch nach der Lektüre noch ein Rätsel, und als Leser wird man von Glass‘ Erlebnissen so gepackt und mitgerissen, dass man das Buch kaum zur Seite legen kann.

Der Totgeglaubte ist ein spannend erzählter Bericht mit überzeugend charakterisierten Figuren und realistisch beschriebenen Orten und Situationen.

Michael Punke: Der Totgeglaubte. Übersetzt von Klaus Timmermann und Ulrike Wasel. Piper, 2015, 320 Seiten; 20 Euro.

Dieser Post ist Teil des Wald-Monatsthemas im Dezember 2018.

2 Gedanken zu „Der Totgeglaubte von Michael Punke“

  1. Das Buch habe ich auch gehört und war ganz begeister. Hatte es in meinen Urlaub mitgenommen und konnte kaum aufhören zu hören! Nach dem Urlaub hatte ich aber keine Muse für eine Rezension…

    Hast du auch den Film zum Buch gesehen? Ich noch nicht aber er ist schon auf der Wunschliste gespeichert.

    Grüßle, monerl

    1. Ja, ich habe auch den Film gesehen. Ich fand ihn ganz anders als das Buch, aber insgesamt gut.

      Als Hörbuch fand ich den Totgesagten auch toll. Du merkst schon, ich höre oft die Hörbücher, obwohl ich das Buch schon kenne (manchmal für eine 2. Chance, manchmal weil ich’s so gut fand).

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