Das sechste Sterben von Elizabeth Kolbert

„Noch nie zuvor hat eine Spezies so stark in das Leben auf der Erde eingegriffen“

Elizabeth Kolbert erzählt in ihrem Buch von den fünf großen Massenextinktionen, die sich im Oberordovizium, im Oberdevon, an der Perm-Trias-Grenze, am Ende der Trias und an der Kreide-Tertiär-Grenze zugetragen haben, sowie vom sechsten Massensterben, das sich derzeit ereignet und das – anders als die anderen fünf – nicht durch Meteoriteneinschläge, Vulkanausbrüche etc. verursacht wurde, sondern für das der Homo sapiens verantwortlich ist.

Sie thematisiert dabei u.a. den Chytridpilz bei Amphibien, das Amerikanische Mastodon und den Riesenalk, Ammoniten und Asteroiden, Erderwärmung und Versauerung der Meere, Korallenriffe und Wälder, Fledermäuse und Weißnasensyndrom, Evolution und Masseninvasionsereignis, Neupangaea, Megafauna und FrozenZoo.

Ich habe mich zwar schon intensiver mit Erdgeschichte und Evolution beschäftigt, doch ich finde, dass das wunderbare Buch von Kolbert kaum Vorkenntnisse in diesen Themenbereichen verlangt, da die Autorin komplexe Zusammenhänge auf einfache und verständliche Weise erklärt.

Mir hat Das sechste Sterben sehr gut gefallen, obwohl die Lektüre oft deprimierend ist. Trotz des düsteren Themas gelingt es der Autorin, den Leser zu begeistern und zu fesseln, ihn neugierig zu machen und so ein tieferes Wissen zu vermitteln und Bewusstsein für dieses wichtige Thema zu schaffen. Kolbert erklärt detailliert und an vielen Beispielen, was im sechsten Massensterben vor sich geht, was bereits passiert ist und was sehr sicher in Zukunft passieren wird. Dabei liest sich das Buch oft spannend wie ein Krimi und ist doch lehrreich und informativ.

Elizabeth Kolbert: Das sechste Sterben. Wie der Mensch Naturgeschichte schreibt. Aus dem Englischen von Ulrike Bischoff. Suhrkamp Taschenbuch, 2016, 312 Seiten; 14 Euro.

Dieser Post ist Teil meines Klima-Monatsthemas im August 2021.

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